Gleich nach seinem Erscheinen in tschechischer Sprache 1942 wurde Saturnin zum Bestseller. Der Roman steht in der Tradition der tschechischen Komödie und von Autoren wie Jaroslav Hašek, Karel Čapek und Karel Poláček und weist außerdem deutliche Einflüsse der englischen humoristischen
Meister Jerome K. Jerome und P. G. Wodehouse auf. Saturnin ist die Geschichte eines verliebten jungen Mannes und seines subversiven Dieners Saturnin, der die eingespielten Abläufe im Haus seines Arbeitgebers durcheinanderbringt und dessen Leben auf den Kopf stellt. Saturnin lockt seinen Herrn
hinaus in eine exotische Welt voller Gefahren und steht ihm in jeder Situation mit Rat und Tat zur Seite. Geschrieben in einer Zeit, in der die Tschechoslowakei sich fest im Griff der nationalsozialistischen deutschen Besatzungsmacht befand, zeigt Saturnin, dass es eine Form des Widerstands sein
konnte, die durch die Invasion geschaffenen Welt zu vergessen und sich im eigenen Kopf eine andere zu kreieren. Diese „andere“ Welt war aber so erkennbar tschechisch, dass ihre Popularität nach Kriegsende nicht abnahm. Genauso lebt sie auch nach dem Ende der vierzig Jahre Kommunismus weiter,
die kurz nach dem Ende von Krieg und Besatzung folgen sollten. Saturnin wurde für Radio und Fernsehen adaptiert und verfilmt und ist fester Bestandteil im Repertoire der tschechischen Bühnen. Gewinner der allzeit beliebten Zuschauer-Umfrage „Buch meines Herzens“ des Tschechischen Fernsehens im
Jahre 2009. „Köstlich trockener Humor und phantasievolles Flair machen das Buch zu viel mehr als einfach nur dem „tschechischen Jeeves“. Es verdankt Jerome K. Jerome mehr als P. G. Wodehouse, das Schreiben ist reich an handgesponnener Weisheit und lässig eingefädelten Seitensträngen, die
ein Eigenleben entwickeln und die Leser auf charmante Abwege führen … überraschend viele herzliche Lacher für einen Roman, der mehr als ein halbes Jahrhundert alt ist.“ – Adam Preston, Times Literary Supplement
